„Der Umbruch war dringend nötig“

Die Fußballerinnen von RB Leipzig starten im September in ihre dritte Bundesliga-Saison – mit einem runderneuerten Team. SSL sprach vor dem Saisonstart mit Trainer Jonas Stephan.

Elf Neuzugänge, zehn Abgänge: Der Kader wurde im Sommer komplett umgekrempelt. War ein solcher Umbau geplant?

Jonas Stephan: Auf jeden Fall! Schon im vergangenen Sommer, als ich das Team übernommen habe, haben wir besprochen, wie wir die Mannschaft umstrukturieren können. Der Sommer war sehr spannend. Ich kenne jetzt gefühlt Spielerinnen aus jedem Land.

Sind Sie zufrieden mit den Neuzugängen?

Jonas Stephan: Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen Team. Wir konnten viele Ideen umsetzen und dabei auch den einen oder anderen Coup landen. Wir sind jetzt auf allen Positionen gut aufgestellt.

Die letzte Saison endete mit sieben sieglosen Spielen. Am Ende stand Platz acht. Woran hat es gelegen?

Jonas Stephan: Wir hatten frühzeitig kommuniziert, mit welchen Spielerinnen es weitergeht und für wen nicht. Das hat für einige Unruhe gesorgt. Am Ende fehlte vielleicht auch ein bisschen das Ziel für die verbleibenden Spiele. Das unbefriedigende Saisonende haben wir intern aufgearbeitet. Fakt ist: Das darf uns nicht noch einmal passieren. Allerdings haben uns die letzten Wochen der Saison auch gezeigt, dass der personelle Umbruch dringend nötig war.

Für Sie persönlich war es die erste Saison als Frauen-Trainer. Wie hat es sich angefühlt?

Jonas Stephan: Ich habe den Schritt zu RB Leipzig bis heute nicht bereut und genieße jeden Tag. Ich habe großen Spaß bei der Weiterentwicklung des Teams. Natürlich gibt es Dinge, die man anpassen muss. Aber am Ende ist und bleibt es Fußball – egal, ob es Frauen oder Männer sind.

Mit welchem Ziel gehen Sie in die Saison?

Jonas Stephan: Nach dem großen Umbruch nehmen wir jeden Sieg und jedes Ergebnis mit. Die Bundesliga hat jetzt zwei Teams mehr, darum werden wir unsere Ziele eher an einer Platzierung als an den Punkten festmachen. Wir starten noch keinen Angriff auf Europa! Wir haben viele junge Spielerinnen. Da können wir noch keine maximale Konstanz erwarten. Eines unserer Ziele wird es sein, mehr gegen die Teams von der Tabellenspitze zu holen.

Worauf kommt es Ihnen im Spiel an?

Jonas Stephan: Wir wollen attraktiven, dynamischen Fußball spielen, möglichst dominant auftreten und so erfolgreich sein. Die Leute sollen Spaß an unseren Spielen haben. [awe]

Weitere Infos unter www.rbleipzig.com

Fotoquelle: RB Leipzig/Motivio